„Unser ‚ideologisches Bildungsziel‘ ist es, jedem Kind in Schleswig-Holstein durch individuelle Förderung den bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen. So reagieren die Stormarner SPD-Abgeordneten auf die aktuelle Kritik ihrer CDU-Kollegen aus dem Landtag. Martin Habersaat aus Barsbüttel ist stellvertretender Vorsitzender und bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, Tobias von Pein aus Lütjensee ist für die Beruflichen Schulen zuständig und Mitglied des Innen- und Rechtsausschusses des Landtags.
Martin Habersaat: „Das Thema ist eigentlich zu wichtig, um daraus ein ödes Oppositions- Regierungs- Beschimpfungsspiel zu machen. Deshalb beantworten wir die CDU-Vorwürfe auf zwei Ebenen.“
Den sachlichen Ton übernimmt Tobias von Pein:
„An den Schulen in Schleswig-Holstein gibt es zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Es fehlen etwa 1200 Lehrkräfte, so hat es Bildungsministerin Wara Wende in ihrer ehrlichen Eröffnungsbilanz benannt. Diese Lücke muss Schritt für Schritt geschlossen werden. Dabei helfen werden die 37 Millionen Euro, die das Land künftig durch die Übernahme der BAföG-Kosten durch den Bund spart. Bereits am Montag (16. Juni) wird der Koalitionsausschuss beschließen, wie das Geld verwendet wird. Klar ist: Es wird komplett in Bildung investiert.“
Den Oppositions- Regierungs- Beschimpfungston versucht Martin Habersaat:
„Derzeit wird in Schleswig-Holstein im Wesentlichen der Stellenabbaupfad exerziert, den Finanzminister Rainer Wiegard mit dem Bund vereinbart hat. Und nur ein Oppositionsfinanzpolitiker wie Herr Koch schafft es, gleichzeitig mehr Lehrerstellen, einen schnelleren Schuldenabbau und zusätzliche Investitionen in vielen weiteren Bereichen zu fordern. Tatsächlich hat die aktuelle Regierung den Stellenabbaupfad schon an einigen Stellen aufgeweicht und neue Lehrerstellen ins System gegeben. Das wird sie weiter tun, wann immer sich die Gelegenheit bietet, zum Beispiel jetzt. Natürlich muss und wird sich die Landesregierung daran messen lassen, die Lage an den Schulen von 2012 bis 2017 verbessert zu haben. Das gilt übrigens nicht nur für die Lehrerstellen, sondern auch für den Bereich der Inklusion.“
Von Pein: „Zu den Entscheidungen, in Trittau und Bargteheide neue Oberstufen einzurichten, stehen wir. Es war der Wunsch Vieler, nach der Grundschule zwei gleichwertige Wege anzubieten, auf denen am Ende auch das Abitur erreicht werden kann. Durch die beruflichen Schulen kommt später ein dritter Weg hinzu.“ Habersaat: „Und wer nicht das Abitur erreicht, soll den für ihn optimalen Weg gehen können und so gut wie möglich individuell gefördert werden. Ich verstehe nicht, dass Christdemokraten diese Ziele immer als ‚ideologisch‘ ablehnen. Aber das muss ich auch nicht, ich bin Sozialdemokrat.“