Martin Habersaat zu Gast in Eutin: Die örtliche Landtagsabgeordnete Regina Poersch und der SPD-Ortsverein Eutin hatten zur „Bildungspolitischen Halbzeitbilanz“ ins Riemannhaus eingeladen. Gekommen waren Schüler, Eltern und Großeltern ebenso wie Schulräte und Schulleiterinnen. Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, lieferte einen Überblick über zweieinhalb Jahre rot-grün-blaue Bildungspolitik und damit die Grundlage für eine engagierte Diskussion über künftige Herausforderungen.
„Wer hätte gedacht, dass es in der Halbzeit Auswechslungen geben würde“, begann Habersaat scherzhaft und machte dann deutlich, wie sehr sich die Bildungspolitik der zurückgetretenen Ministerin Wara Wende von der ihres Vorgängers unterschied. So legte Wende gleich zu Beginn ihrer Amtszeit eine „Eröffnungsbilanz“ vor und machte transparent, dass den Schulen in Schleswig-Holstein 1200 Lehrerinnen und Lehrer fehlen. In der Folge tat die Koalition einiges, um diese Lücke schrumpfen zu lassen und die beiden anwesenden Abgeordneten zeigten sich zuversichtlich, diese bis zum Ende der Legislaturperiode weitgehend geschlossen zu haben.
Auch das neue Schulgesetz fand über neue Wege ins Gesetzesblatt. In einem groß angelegten Bildungsdialog diskutierte die Koalition über wesentliche Richtungsentscheidungen und ließ sich in einigen Fragen sogar überstimmen, etwa beim Bestandsschutz für G9-Gymnasien. Habersaat: „Alle Regelungen im Schulgesetz sind durch diesen Dialog vorbereitet worden. Das Ende der Regionalschulen, das Prinzip ‚G8 am Gymnasium, G9 an der Gemeinschaftsschule‘, aber auch die Ausnahmen von diesem Prinzip, sind breit diskutiert worden und waren Konsens. Das ist unser Weg zu einem Schulfrieden.“
In der anschließenden Diskussion ging es um die nächsten anstehenden Themen in der Bildungspolitik. Beispielsweise das Inklusionskonzept, die Zukunft der Schulbegleitung, aber auch die berufliche Bildung, um die sich die neue Ministerin Britta Ernst ganz besonders kümmern will und die Notwendigkeit, bei steigenden Flüchtlingszahlen mehr Deutschkurse für Flüchtlingskinder und deren Eltern anzubieten. Fazit Regina Poersch: „Eigentlich waren wir uns einig, dass es in die richtige Richtung geht. Ich habe Verständnis dafür, wenn sich einige größere Schritte wünschen.“