Bildungspolitische Halbzeitbilanz

Foto: Olaf Schulze, Martin Habersaat
Foto: Olaf Schulze, Martin Habersaat

Martin Habersaat zu Gast in Geesthacht: Eine ganze Mitgliederversammlung zum Thema Bildungspolitik hatten sich die SPD Geesthacht und der örtliche Landtagsabgeordnete Olaf Schulze vorgenommen. Das Thema stieß auf reges Interesse, und so referierte Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, nicht nur über Bildungsdialog, Schulgesetz, Lehrerbildung und Inklusionskonzept, sondern fand sich auch bald in einer angeregten Debatte über anstehende Herausforderungen in der Bildungspolitik wieder.

„Die Hälfte der durch den Schülerrückgang theoretisch frei werdenden Stellen bleibt im System“ – dieser Satz aus dem Koalitionsvertrag werde, prognostizierte Habersaat, spätestens ab dem Jahr 2016 zu einer spürbar besseren Personalversorgung an den Schulen führen. Dann nämlich verlässt der doppelte Abiturjahrgang die Gymnasien, die meisten der Lehrerinnen und Lehrer dieses Jahrgangs aber bleiben. Auch Zensus-Mittel und BAföG-Millionen steckte die Koalition in die Schulen, gab gleich zu Beginn den Gemeinschaftsschulen von schwarz-gelb gestrichene Differenzierungsstunden zurück.

Lobend äußerten sich die Teilnehmer des Abends über das Vorgehen von SPD, Grünen und SSW, das neue Schulgesetz nicht im Hau-Ruck-Verfahren zu beschließen, sondern durch einen umfassenden Bildungsdialog mit allen Beteiligten vorzubereiten. „So kann man erreichen, dass auch nach einem Regierungswechsel nicht alles wieder umgekrempelt wird“, sagte einer. Olaf Schulze erwähnte noch einen anderen positiven Punkt: „Die Gemeinschaftsschule Lauenburg hat endlich eine Oberstufe bekommen. Und die Schülerzahlen zeigen, dass das eine gute Idee war.“

Über die Bildungspolitik des Landes kam man schließlich zum Blick über den Tellerrand. Geäußert wurde der Wunsch nach einem neuen Gastschulabkommen, das 2015 auf der Agenda steht. Auch Vergleichbarkeit zwischen den Abschlüssen wurde gewünscht, hier konnte Habersaat von den Bemühungen einiger Länder zu einem gemeinsamen Pool von Abitur-Aufgaben berichten. Fazit Olaf Schulze: „Eigentlich läuft es in der Bildungspolitik gut – und mit Britta Ernst als neuer Ministerin geht das sicherlich so weiter.“