Hilfe für Flüchtlinge

Martin Habersaat, Marktfest Glinde
Martin Habersaat, Marktfest Glinde

Schleswig-Holstein stärkt Maßnahmen der Sprachförderung: Schleswig-Holstein hat schon vor einigen Jahren Strukturen an den Schulen geschaffen, um Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, die nicht mit der deutschen Sprache aufgewachsen sind. In jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt gibt es DaZ-Zentren („Deutsch als Zweitsprache“), deren Ziel es ist, Kindern und Jugendlichen die erfolgreiche Mitarbeit in der Schule zu ermöglichen. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Jedes Kind soll bedarfsgerecht beschult werden und den bestmöglichen Schulabschluss erreichen können, unabhängig von Muttersprache und Herkunftsland.“

„Diese Angebote wurden entwickelt für EU-Einwanderer, für Einwanderer von außerhalb der EU, für Flüchtlingskinder, aber auch für in Deutschland geborene Kinder, deren Sprachkenntnisse noch nicht für einen erfolgreichen Schulbesuch ausreichen“, erläutert Habersaat, selbst bis zu seinem Einzug in den Landtag Deutschlehrer. Durch die gestiegenen Flüchtlingszahlen sei es jetzt dringend erforderlich geworden, die Angebote massiv aufzustocken. „Ich freue mich, dass das im Rahmen der Haushaltsberatungen gelungen ist. Bildungsministerin Britta Ernst ist hier ein großer Schritt nach vorn gelungen.“

„Wartelisten, Kurse mit viel zu vielen Schülerinnen und Schülern sowie enge Räumlichkeiten werden den Bedürfnissen der Flüchtlinge nicht gerecht“, betonte Britta Ernst Mitte des Monats. Daher freue sie sich, dass Partner wie die Kirchen schon ihre Bereitschaft signalisiert hätten, bei Raumproblemen helfen zu wollen. 125 neue Lehrkräfte sollen ab 2015 an den DaZ-Zentren der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen eingesetzt werden. Das Land stellt dafür insgesamt 7,7 Millionen Euro bereit. Zwei Millionen Euro davon werden für Sprachförderung zur Unterstützung auch am Nachmittag oder in den Ferien bereitgestellt. Träger können die Kreise oder freien Wohlfahrtsverbände sein, auch ehrenamtliches Engagement könnte eingebunden werden. Vor dem Hintergrund, dass viele der betroffenen Kinder und Jugendlichen durch Kriegs-, Gewalt- und Fluchterfahrungen traumatisiert sind, erhalten die  DaZ-Lehrkräfte zusätzlich ein Fortbildungsangebot, das in Kooperation mit erfahrenen Trauma-Therapeuten durchgeführt wird.

Martin Habersaat betont, dass diese Maßnahmen nur Teil eines Pakets sind, an dem das Land gerade arbeite. Weitere Unterstützung werden die Kommunen bei der Unterbringung bekommen und bei den Angeboten für erwachsene Flüchtlinge. Habersaat: „Ob die Bürgerstiftung Barsbüttel, der neu gegründete Verein Flüchtlingshilfe in Glinde, der jüngst vorgestellte 10-Punkte-Plan für Flüchtlinge in Reinbek und viele ähnliche Initiativen anderswo – es ist toll zu sehen, wie hilfsbereit die Menschen sind. Land und Bund sind gefordert, für die nötigen Strukturen zu sorgen, damit wirksam geholfen werden kann.“