Flüchtlingsinitiativen trafen sich zum Erfahrungsaustausch

Foto: Wiggers Gasthof
Foto: Wiggers Gasthof

Serpil Midyatli und Martin Habersaat informierten und diskutierten: Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD Stormarn SPD trafen sich Vertreter von Flüchtlingsinitiativen aus dem Kreis Stormarn zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch. Gekommen waren ehrenamtlich engagierte Menschen aus dem ganzen Kreisgebiet ebenso wie Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen, der Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt. Zu Beginn der Veranstaltung gaben Serpil Midyatli (Sprecherin für Migration der SPD-Landtagsfraktion) und Martin Habersaat (Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion) einen Überblick über die aktuelle Situation bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Schleswig-Holstein und stellten die Bildungsangebote für die teilweise allein in Schleswig-Holstein eintreffenden Flüchtlingskinder und Jugendlichen sowie deren Eltern dar. Dabei wurde deutlich, dass die Anzahl der aktuell eintreffenden Flüchtlinge das Land, die Kreise und Städte wie Gemeinden vor Herausforderungen stelle, denen man bestmöglich gerecht werden wolle. Dies wäre ohne das ehrenamtliche Engagement, die öffentlichen Verwaltungen und für Stormarn die Migrationssozialberatung des Diakonischen Werkes und der Arbeiterwohlfahrt nicht leistbar. Während der anschließenden Diskussion zeigte sich, in welchen Bereichen die Flüchtlingsinitiativen tolle Arbeit leisten und welche Vorteile sich durch die Inanspruchnahme der Migrationssozialberatung ergeben.

Klare Wünsche wurden an Landes- und Kreispolitik gerichtet, um die Arbeit vor Ort zu erleichtern. So wurde u.a. eine verbesserte Beförderung der Kinder und Jugendlichen aus ihren Wohnorten zu den Schulen eingefordert, an denen sie Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erhalten, um mehrstündige Fahr-/Wartezeiten zu vermeiden. „Ich freue mich, dass wir die DaZ-Angebote in den vergangenen Monaten auch auf beide Beruflichen Schulen ausweiten konnten“, sagte Martin Habersaat in diesem Zusammenhang. „In Bad Oldesloe gibt es das schon, in Ahrensburg soll bald losgehen.“ Weiter wurde auch die schnelle Anwendung des Gesetzes über Maßnahmen im Bauplanungsrecht zur Erleichterung der Unterbringung von Flüchtlingen eingefordert, damit Kommunen leichter Flüchtlingsunterkünften bereitstellen könnten.

Von Interesse waren auch die Fragen, wie Ehrenamtler abgesichert seien und ob der Umfang abrechnungsfähiger PKW-Kilometer für die Flüchtlingsarbeit ausgedehnt werde. Margot Sinning, Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stormarner Kreistages, sagte zu, etliche Anstöße mit in die politischen Gremienarbeit zu nehmen. Johannes Kahlke, Kreisvorsitzender der AfB, dankte nach mehr als 2 Stunden den Gästen: „Durch dieses Treffen wurde das Ziel des Erfahrungsaustauschs erreicht und viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Flüchtlingsarbeit aufgezeigt, die jetzt im politischen Raum aufgegriffen werden. Der volle Saal ist ein Ausdruck dafür, dass viele Menschen sich engagiert in Stormarn ehren- oder hauptamtlich um Flüchtlinge kümmern, um diese willkommen zu heißen. Unser aller Dank gilt den Engagierten.“ Mit der Veranstaltung hatte die AfB einen Wunsch der Initiativen aufgenommen, der am Rande der Olof-Palme-Preis-Verleihung in Reinbek aufgekommen war.