Am 8. Januar erscheint Adolf Hitlers „Mein Kampf“ in einer kommentierten Ausgabe. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München haben das Originalwerk mit über 3500 kritischen Anmerkungen versehen. Soll das Buch in Schulen behandelt werden? Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, war bis zu seinem Einzug in den Landtag Geschichtslehrer und äußert sich so:
„Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Geschichtslehrer über den Einsatz von Quellen eigenverantwortlich entscheiden. Im Geschichtsunterricht ist immer mit Quellen aus dem Nationalsozialismus gearbeitet worden, zuweilen auch im Deutschunterricht im Zusammenhang mit Rhetorik. Dabei wurde auch mit Ausschnitten aus ‚Mein Kampf‘ gearbeitet, dessen hohe Auflage nie etwas mit inhaltlicher Stringenz oder literarischer Qualität zu tun hatte. Die jetzt vorliegende wissenschaftliche Kommentierung von ‚Mein Kampf‘ durch das Institut für Zeitgeschichte wird auch als Grundlage für den Schulunterricht verwendet werden können und Befürchtungen entkräften, der – ohnehin schon immer problemlos zugängliche – Text könnte ‚infektiös‘ wirken.“