Echte Chancen für Schleswig-Holstein:
Die Landesentwicklungsstrategie ist ein gemeinsames Projekt der Landesregierung mit den Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern. Das Kabinett hat am 3. Mai das Grünbuch zur „Landesentwicklungsstrategie Schleswig-Holstein 2030“ beschlossen. Das rund 150-seitige Papier, eine Diskussionsgrundlage für eine öffentliche und wissenschaftliche Diskussion, befasst sich mit den wichtigsten politischen Weichenstellungen der kommenden anderthalb Jahrzehnte und soll bis zum Sommer mit Kommunen, Unternehmern, Gewerkschaften, Hochschulen und anderen Akteuren diskutiert werden. Ministerpräsident Torsten Albig: „Ob digitale Revolution, demografischer Wandel, Zuwanderung oder Energiewende – die Welt befindet sich im Umbruch und mit ihr Schleswig-Holstein. In den nächsten Jahren stehen wir vor enormen Herausforderungen. Viele dieser Herausforderungen sind echte Chancen für Schleswig-Holstein und setzen unsere Stärken nun erst richtig in Wert. Wind, Meer, Lebensqualität und die Nähe zu Skandinavien und Hamburg können zu echten Standortfaktoren werden.“
Neun strategische Leitlinien zur Gestaltung der Zukunft sind formuliert. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion: „Vorrang für die Digitalisierung, eine größere Flexibilisierung von Standards zugunsten des ländlichen Raums oder die Stärkung der wirtschaftlichen Basis beispielweise gehören zu den politischen Schwerpunktsetzungen, die auch bei der künftigen Ressourcenverteilung eine Rolle spielen sollen.“ Gerade wenn es um die Stärkung der wirtschaftlichen Basis gehe, werde ein besonderes Augenmerkt auf die Metropolregion Hamburg und ihre besonderen Bedürfnisse gelegt werden müssen. Am Ende der Debatte werde ein sogenanntes Weißbuch stehen, eine Sammlung mit Vorschlägen zum konkreten Vorgehen in unterschiedlichen Bereichen.
„Schleswig-Holstein hat sehr gute Zukunftschancen, wenn man die großen Trends wie Internationalisierung, Klimapolitik oder den Wunsch nach mehr Lebensqualität sieht. Um optimal davon zu profitieren, müssen wir unsere Politik entsprechend ausrichten und über die Dauer von Wahlperioden hinausdenken. Deshalb haben wir erstmals eine Entwicklungsstrategie für das gesamte Land erstellt“, sagte Thomas Losse-Müller, der Chef der Staatskanzlei. Losse-Müller unterstrich, dass die Landesregierung eine solche Strategie nicht am grünen Tisch schreiben und umsetzen kann. „Wir nehmen seit 2013 alle Beteiligten im Land mit, damit sie die Strategie mit prägen können und landesweit alle an einem Strang ziehen. Das nun vorliegende Grünbuch ist die letzte große Schleife in diesem Prozess. Es wirft zentrale Fragen auf, die wir im Laufe des Sommers offen mit den Akteuren diskutieren wollen“, so Losse-Müller. Die Ergebnisse der Gespräche sollen bis zum Herbst in ein Weißbuch. Der Zeitplan sieht vor, dass die Ministerinnen und Minister sowie der Chef der Staatskanzlei bis zur Sommerpause in Fachdialoge mit den verschiedenen Akteuren eintreten. Bisher sind rund 30 Fachgespräche terminiert. Daneben wird das Grünbuch an alle relevanten Akteure im Land versandt.
Zusätzlich besteht im Landesportal unter www.les.schleswig-holstein.de für die interessierte Fachöffentlichkeit die Gelegenheit, Hinweise und Anregungen zu geben.
Foto: Martin Habersaat und Torsten Albig bei einer Veranstaltung in Glinde (2014)