Schulen wollen Unterrichtsqualität steigern

2014: Britta Ernst und Martin Habersaat, Britta Ernst stellt ihre Schwerpunkte vor
2014: Britta Ernst und Martin Habersaat, Britta Ernst stellt ihre Schwerpunkte vorritta Ernst und Martin Habersaat

Freiwillige Ausweitung von Lernstandserhebungen: Schleswig-Holstein beteiligt sich in diesem Jahr am Projekt einiger Länder zur Erarbeitung von Vergleichsarbeiten (VERA) im 6. Jahrgang. In Klasse 3 und Klasse 8 sind schon heute alle Schulen dabei. Seit dem Frühjahr 2016 wird den Schulen im Land die Teilnahme an VERA 6 auf freiwilliger Basis angeboten. Die Ergebnisse ermöglichen Lehrkräften eine über die eigene Klasse und Schule hinausgehende objektive Einschätzung des Lernstandes ihrer Schülerinnen und Schüler. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Zwischen VERA 3, wo der Lernstand in Deutsch und Mathematik erhoben wird, und VERA 8, wo es um Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache geht, gab es eine zu große Lücke von fünf Jahren, die nun geschlossen werden kann.“

Es komme jedoch darauf an, die in den Erhebungen steckenden Daten auch zu nutzen. Deshalb freue er sich, dass X Schulen aus dem Kreis Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg sich freiwillig an VERA 6 beteiligen und die gewonnenen Daten für die Schulentwicklung und die Steigerung der Unterrichtsqualität nutzen wollen. Insgesamt sind es 140 Schulen in Schleswig-Holstein, die auf Anhieb mitmachen. Andere haben ihre Teilnahme für einen späteren Zeitpunkt ins Auge gefasst oder überlegen noch. Die Steigerung der Unterrichtsqualität ist einer der vier Schwerpunkte, die Bildungsministerin Britta Ernst sich vorgenommen hat. Externe Evaluation, Bildungsstandards, Schulprogramme, zentrale Prüfungen – für die Qualitätsentwicklung stehen noch viele andere Werkzeuge bereit. Zur Unterstützung der Schulen gibt es das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) und seine Angebote.

Seit 2014 gilt in Schleswig-Holstein ein neues Schulgesetz, dem ein intensiver Bildungsdialog vorausgegangen war. Seitdem sind in Schleswig-Holstein mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen zwei weiterführende Schularten verankert, später ergänzt um die beruflichen Schulen. Ein solche Bewegung zeichnet sich auch in anderen Bundesländern ab oder hat, wie in Hamburg, schon stattgefunden, die „Systemdebatte“ ist vorbei. „Endlich wird die bildungspolitische und ebenso die Fachdiskussion stärker von Fragen der Qualität des Bildungssystems und der einzelnen Schulen bestimmt“, findet Martin Habersaat. „Außer der FDP fordert niemand mehr die Rückkehr zum alten, dreigliedrigen Schulsystem. Der Schulfrieden ist erreicht, die gewonnene Ruhe muss jetzt für Fragen der Unterrichtsqualität genutzt werden.“

 

Teilnehmende Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg:

Gymnasium Schwarzenbek

Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln

Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz

Albinus-Gemeinschaftsschule Lauenburg

Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben

Gemeinschaftsschule der Stadt Mölln

Grund- und Gemeinschaftsschule der Stadt Schwarzenbek

Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, Ratzeburg

 

Teilnehmende Schulen im Kreis Stormarn:

Kopernikus Gymnasium Bargteheide

Theodor-Storm-Schule, Bad Oldesloe

Friedrich Junge-Schule, Großhansdorf

Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule Ahrensburg

Ida-Ehre-Schule, Bad Oldesloe

Immanuel-Kant-Schule Reinfeld

Anne-Frank-Schule Bargteheide

 

Mehr Informationen:
Bericht der Landesregierung zur schulischen Qualitätsentwicklung in Schleswig-Holstein