1867 annektierte Preußen Schleswig-Holstein, mit der preußischen Kommunalverfassung entstand der Landkreis Stormarn. Damit begann Stormarns Weg in die Moderne, dessen erste 150 Jahre in diesem Jahr gefeiert werden. Dem umfangreichen Programm fügt der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat sieben Einladungen hinzu, dabei orientierte er sich an den Themenschwerpunkten „Bildung und Medien“, „Natur und Freizeit“ sowie eben „Stormarns Weg in die Moderne“. Zum Thema „Schule gestern und heute“ hat der Gymnasiallehrer und heutige bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion einiges zu erzählen, wem weniger nach geistiger Kost ist, der kann speisen wie vor 150 Jahren. Auch „Urban Sketching“ oder ein Bille-Spaziergang sind im Angebot. „Und zu Thema Energieversorgung werden wir sehen, dass manche Diskussionen schon vor 100 Jahren genauso geführt wurden wie heute“, erzählt der Abgeordnete.
Bildung und Medien
Martin Habersaat: „Schule verändert sich kontinuierlich. Schule heute sieht nicht mehr so aus wie vor 150 Jahren. Sie sieht nicht einmal mehr so aus wie vor 50 Jahren.“ In der Dorfschule war einst der jahrgangsübergreifende Unterricht die Regel. Heute gibt es ihn an einigen Grundschulen unter der Überschrift „flexible Eingangsphase“ wieder. Wo Schülerinnen und Schüler einst in Reihen auf die Tafel ausgerichtet saßen, gibt es heute statt der Tafel teilweise Smartboards, statt der Reihen Sitzgruppen, davor einen Sitzkreis und womöglich noch eine Spielecke. Einige Grundschulen vergeben Noten nur noch in Klasse 3 und 4, andere gar nicht. Darum geht es am 10. Februar im Bismarck Seniorenstift Reinbek, am 13. Februar in der Kursana Villa Reinbek und, mit einem Schwerpunkt auf den Beginn der Schulzeit, am 20. Februar in den Räumen der Grundschule Barsbüttel.
Natur und Freizeit
Vor 150 Jahren waren der Sachsenwald und die Stormarner Schweiz beliebte Ausflugsziele für Hamburger Großstädter. Sommerfrischen und -villen wurden in Orten wie Reinbek errichtet, Landgasthöfe boten Tagesausflüglern solide Verköstigung. Die SPD Oststeinbek und Martin Habersaat wollen sich am 24. Februar ab 19.00 Uhr mit Bernd Schwarzenbeck in Oststeinbek-Havighorst auf eine kulinarische Zeitreise begeben. Kosten: 25 Euro für das Menü, hinzu kommen die Getränke. (Anmeldung bei Irene Kastner, Tel.: 040/7123761)
Seit sieben Jahren gibt es eine weltweite Urban Sketching-Bewegung. In Städten auf der ganzen Welt gibt es Zeichner, die ihrer Leidenschaft nachgehen und die Besonderheiten ihrer Stadt festhalten. Dabei geht es sehr kommunikativ zu. Passanten beobachten zunächst mit Erstaunen, später mit Interesse die Gruppen von Zeichnern auf ihren Höckerchen und suchen oft das Gespräch. Jeder kann Urban Sketcher werden, egal wie gut man zeichnen kann. Habersaat: „Wer das einmal ausprobieren möchte, hat am 22. April in Oststeinbek die Gelegenheit.“
„Die Bille – Geschichte und Geschichten“ stehen am 30. April im Mittelpunkt. 65 Kilometer fließt die Bille – von der Hahnheide bei Trittau bis in die Hamburger Unterelbe. In Reinbek ist sie zum Mühlenteich aufgestaut, an dem das Schloss Reinbek liegt. An vielen Stellen bildet sie die Grenze zwischen den Kreisen Stormarn und Lauenburg, die wiederum der historischen Grenze zwischen den Siedlungsgebieten von Sachsen und Wenden entspricht. Martin Habersaat und die SPD Reinbek laden ein, die fachkundige Führung übernimmt der Reinbeker Berndt Fischbeck. Er veröffentlichte 2016 das Buch „Meine Bille. Von der Quelle bis zur Elbe.“
Stormarns Weg in die Moderne
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts engagagierte sich Landrat Bonin für den Bau einer Überlandleitung, 1912 stimmte der Kreistag einem Stromliefervertrag mit der Firma Siemens zu. Einzelne Kommunen, zum Beispiel Reinbek oder Barsbüttel, verfügten jedoch bereits über kleinere E-Werke, die den lokalen Bereich mit Strom versorgten. Die Frage, ob Stromversorgung zentral oder dezentral besser zu organisieren ist, hat auch 100 Jahre später nichts von ihrer Aktualität verloren. Die SPD Oststeinbek, die Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer und der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat laden am 1. März ein zu einem Abend über „100 Jahre Strom in Stormarn“.
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