16.000 Denkmale im Land überprüft, Denkmallisten werden aktualisiert:
Das Landesamt für Denkmalpflege hat das Projekt zur Revision und Schnellerfassung der Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein erfolgreich beendet. Hintergrund dieser Aktion war das Inkrafttreten des neuen Denkmalschutzgesetzes und die damit verbundene Einführung des einheitlichen Denkmalbegriffes im Jahr 2015. Damals wurde die Kategorie „Einfaches Kulturdenkmal“ aus dem Gesetz gestrichen. Dieses sieht zukünftig den alleinigen Schutz von Monumenten mit „besonderem Wert“ vor.
Deshalb hieß es für die Mitarbeiter des Landesamtes zwischen Nord-und Ostsee 16.000 Denkmale zu überprüfen, welche ursprünglich als „Einfaches Kulturdenkmal“ galten. Hierbei standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Existiert das Denkmal noch? In welchem Zustand befindet es sich? Besitzt das Objekt einen besonderen Wert? Die Einträge der veralteten Denkmalkartei dienten dem Projekt hierbei als Grundlage. Durch diese Informationen stellten die Mitarbeiter des Landesamtes fest, dass über die Hälfte der 16.000 gelisteten einfachen Kulturdenkmale nicht mehr existiert. Nun stehen etwa 8.000 ehemals einfache Monumente in der engeren Wahl, in die Denkmalliste aufgenommen und somit geschützt zu werden.
Mit dem auf drei Jahre angelegten Projekt „Denkmalliste Schleswig-Holstein“ sollen die Bewertung der erfassten Ergebnisse abgeschlossen und alle Denkmaleigentümer benachrichtigt werden. Nach über 60 Jahren Denkmalschutz ist dann für alle Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein eine verbindliche Liste im Internet verfügbar, die regelmäßig aktualisiert wird. Martin Habersaat, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Kulturdenkmale sind gesetzlich geschützt und sind nachrichtlich in die sogenannte Denkmalliste einzutragen. Von der Aufnahme in die Denkmalliste werden die betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümer benachrichtigt. Die Denkmalliste ist nicht abschließend, sondern wird ständig überprüft, ergänzt und bereinigt.“
Es sei schade, dass in den letzten 30 Jahren gut die Hälfte der damals gelisteten 16.000 einfachen Kulturdenkmale verloren gegangen ist. Das Projekt habe aber auch gezeigt: „Die von der bisherigen Opposition an die Wand gemalte Kulisse einer unendlichen Klagewelle der Eigentürmer hat sich als Popanz erwiesen.“ Die SPD-Landtagsfraktion werde jedenfalls in den nächsten Jahren sehr sorgfältig darauf achten, dass die von der Küstenkoalition und Kulturministerin Anke Spoorendonk erreichte Sicherung des Kulturlandes Schleswig-Holstein nicht rückgängig gemacht wird. „Dass in Jamaika ausgerechnet eine untergegangene Piratenstadt als UNESCO-Weltkulturerbe nominiert wurde, ist hoffentlich kein schlechtes Zeichen.“
Denkmalliste Kreis Stormarn: http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LD/Downloads/Denkmallisten/Denkmalliste%20Stormarn.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Denkmalliste Kreis Herzogtum Lauenburg: http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LD/Kulturdenkmale/ListeKulturdenkmale/_documents/ListeKulturdenkmale.html#doc1886122bodyText15