Martin Habersaat zu Gast beim Glinder Diskussionstreff 60plus:
Von dem leckeren Kuchen und der Kaffeetafel sollte man sich nicht täuschen lassen: Hinter der gemütlich aussehenden Runde beim Glinder Diskussionstreff 60plus steckt eine Menge Energie. Dieser stellte sich wieder einmal der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat und stand Rede und Antwort auf die Fragen der politisch interessierten Senioren. Weil Organisatorin Marietta Exner im wohlverdienten Urlaub weilte, hatte dieses Mal Manfred Wagner die Leitung der etwa 30köpfigen Runde übernommen.
Im Landtag ist Martin Habersaat stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und hauptsächlich für Bildungspolitik, Kultur und die Religionsgemeinschaften zuständig, in Glinde spannte er den Bogen aber weiter und berichtete von den Erfahrungen aus dem ersten Jahr „Jamaika“. Seine Zwischenbilanz kurz zusammengefasst: Bisher ist die neue Regierungskoalition nicht schlecht gestartet, seine großen Versprechen werden aber vor allem den Ministerpräsidenten noch einholen. So war Daniel Günther beispielsweise mit dem Versprechen in den Landtagswahlkampf gezogen, er werde die A20 in fünf Jahren fertig bauen und an Schleswig-Holsteins Schulen werde dank einer Unterrichtsgarantie nie wieder eine Stunde Unterricht ausfallen. Habersaat: „Die beiden Hürden sind schon gerissen und ich bin gespannt, wie es mit den groß angekündigten Reformen bei der Kita-Finanzierung und beim kommunalen Finanzausgleich aussehen wird.“
Auch aus der Wahlkreisarbeit berichtete Habersaat. So hatte er vor kurzer Zeit die Feuerwehr Glinde besucht und war beeindruckt von den Vorkehrungen zum Katastrophenschutz und den Möglichkeiten der neuen Wache. Auch über die Post und die ärztliche Versorgung wurde gesprochen. Mit der Post ist Habersaat bereits im Austausch über Servicemängel und Verbesserungsmöglichkeiten, das Thema Ärzteversorgung gaben ihm die Seniorinnen und Senioren mit auf dem Weg. Hintergrund ist, dass es seit Kurzem keinen Augenarzt mehr in Glinde gibt, zumindest nicht für Kassenpatienten. Habersaat: „Die Versorgung von Privat- und Kassenpatienten unterscheidet sich. Das sieht außer der CDU und der FDP jeder. Ich will Gespräche führen und klären, ob und wo es Handlungsmöglichkeiten für das Land oder die Stadt Glinde gibt.“ Eine mögliche Lösung, die Einführung einer Bürgerversicherung, habe bei der Bundestagswahl nun einmal nicht die Mehrheit erhalten. Also müssten andere Lösungen her.
Foto: Manfred Wagner (ganz links) und Martin Habersaat mit einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Diskussionstreffs