Agentur für Arbeit in Reinbek

Agentur für Arbeit Reinbek
Agentur für Arbeit Reinbek

Stormarner Chancen und Möglichkeiten:

Um sich selbst ein Bild von den Möglichkeiten und Angeboten der Agentur für Arbeit zu machen, besuchte der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat jetzt deren Räumlichkeiten in der Reinbeker Sophienstraße. Heike Grote-Seifert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe, Robert Nobiling, Operativer Geschäftsführer, und der Reinbeker Geschäftsstellenleiter Mathias Brandtmann zeigten dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion die Abläufe und informierten über aktuelle Entwicklungen und Projekte. Auch die Geschäftsführerin des Jobcenters in Stormarn, Doris Ziethen-Rennholz, war zum Austausch über die Stormarner Situation dazu gekommen.

Mathias Brandtmann, Martin Habersaat, Marion Meyer
Mathias Brandtmann, Martin Habersaat, Marion Meyer

An Computerterminals besteht für Arbeitssuchende heute die Möglichkeit, sich selbst im System der Agentur zu registrieren und ein erstes persönliches Gespräch so vorzubereiten. Dabei ist die Agentur nicht nur zuständig für Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder zu verlieren drohen. Mathias Brandtmann: „Wir beraten auch Menschen, die sich für eine Weiterbildung interessieren oder sich beruflich umorientieren wollen.“ So und über den Kontakt zur örtlichen Wirtschaft versucht die Arbeitsagentur, Arbeitslosigkeit, wo immer es möglich ist, von vornherein zu verhindern.

Im freundlich eingerichteten Schulungsraum wird klar, dass die Aufgaben der Agentur heute deutlich über die reine Vermittlung oder die Auszahlung von Leistungen hinausgehen. Drei Themenschwerpunkte hatte Habersaat sich gewünscht: Den Übergang von der Schule in den Beruf bei jungen Menschen, die Situation von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und die Situation der nach Deutschland Geflüchteten am Arbeitsmarkt. Habersaat: „Mir machen vor allem die Schülerinnen und Schüler Sorgen, die ohne abgeschlossene Berufsausbildung oder gar ohne Schulabschluss vom Radar verschwinden. Hamburg hat mit seiner Jugendberufsagentur ein gutes System entwickelt, das genau das verhindert. Schleswig-Holstein ist da noch nicht ganz so weit.“

Im Gespräch wird einmal mehr deutlich, dass Stormarn ein privilegierter Kreis ist: Die Arbeitslosenquote  ist mit 3,0 Prozent so niedrig wie nirgendwo sonst in Schleswig-Holstein und so niedrig wie noch nie seit Erhebung dieser Zahlen auf Kreisebene – wobei klar ist, dass diese Zahl nicht die ganze Wahrheit abbildet: Während es in Stormarn im Juni 2018 3.912 Arbeitslose gab, davon 1.451 über 50, liegt die Unterbeschäftigung bei 5.881 Personen. In dieser Zahl sind beispielsweise auch Geflüchtete in Sprach- und Integrationskursen und Menschen in längeren Fortbildungsmaßnahmen enthalten. Gute Chancen für junge Schulabgänger bietet der Ausbildungsmarkt. Die Unternehmen im Kreis Stormarn wollen ausbilden und bieten mit aktuell fast 1.400 Ausbildungsplätze vier Prozent mehr an als im Vorjahr.

„Die vergleichsweise gute Ausgangslage ermöglicht es, uns in verschiedenen Projekten auf einzelne Personengruppen zu konzentrieren und dem Fachkräftebedarf von verschiedenen Seiten zu begegnen“, so Grote-Seifert. Die breite Streuung der freien Stellen, auch Produktion und Fertigung spielen im Kreis eine wichtige Rolle, hilft. Vier Arbeitsvermittlungskräfte haben sich in der Reinbeker Geschäftsstelle des Jobcenters auf die Unterstützung Geflüchteter spezialisiert. Doris Ziethen-Rennholz: „Die Migrantinnen und Migranten wollen schnell arbeiten und Geld verdienen, dabei hilft ihnen auch das Kreisprojekt „Rückenwind“, das sich speziell an Frauen richtet. Die Förderung der beruflichen Ausbildung für Erwachsene ab 25 Jahren wird im Projekt „Zukunftsstarter“ unterstützt.

Foto v.l.:Robert Nobiling, Doris Ziethen-Rennholz, Martin Habersaat, Mathias Brandtmann, Heike Grote-Seifert (Fotograf: Stefan Schröder)