Die HVV-Garantie soll kundenfreundlicher werden

Ticketautomat in Reinbek

Hamburgische Bürgerschaft diskutiert Antrag von SPD und Grünen am 23. Oktober:

Die Fraktionen von SPD und Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft setzen sich dafür ein, dass Beantragung und Auszahlung der HVV-Garantie vereinfacht werden. Mit der HVV-Garantie erhalten Fahrgäste eine Entschädigung in Höhe von 50 Prozent des Fahrpreises, wenn sie mehr als 20 Minuten zu spät an ihr Ziel kommen. Der Entschädigungsbetrag wird aktuell allerdings nur in bar gegen Vorlage der Fahrkarte und des ausgedruckten Auszahlungsbescheides an einer HVV-Servicestelle ausgezahlt. Künftig sollen Entschädigungsbeträge bargeldlos ausgezahlt werden können. Martin Habersaat, SPD-Landtagsabgeordneter aus Reinbek, freut sich: „Die Notwendigkeit des persönlichen Erscheinens auch für kleine Beträge ist ein Ärgernis, das die Bürgerinnen und Bürger auch auf unserer Veranstaltung rund um die S21 im Juni im Reinbeker Rathaus deutlich formuliert hatten.“ Eingeladen hatte Habersaat seinerzeit den S-Bahnchef Kay Uwe Arnecke und den Verkehrsausschussvorsitzenden der Hamburgischen Bürgerschaft, Ole-Thorben Buschhüter.

Buschhüter sagt nun: „‚Pünktlich oder Geld zurück!‘ ist eine starke Botschaft des HVV, die gerade mit Blick auf die immer noch zu häufigen Verspätungen vor allem bei der S-Bahn sehr zu begrüßen ist. Das derzeitige Verfahren zur Beantragung und Auszahlung der Entschädigung ist aber noch zu umständlich: Im digitalen Zeitalter muss es möglich sein, dass Kundinnen und Kunden schnell und unkompliziert die HVV-Garantie in Anspruch nehmen können.“ Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Das mehr als komplizierte Erstattungsverfahren möchten wir mit nun vereinfachen und kundenfreundlicher gestalten. Bislang wird die Entschädigung nur in bar gegen Vorlage der Fahrkarte und des Auszahlungsbescheides an einer HVV-Servicestelle ausbezahlt. Künftig soll die Erstattung online erfolgen und die Entschädigung direkt auf ein Konto überwiesen werden. Das ist nicht nur zeitgemäß, sondern vor allem kundenfreundlich. Dieses Verfahren für die HVV-Garantie muss jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden.“

Schleswig-Holstein wird im Antrag als Vorbild genannt, hier sind Überweisungen bereits möglich. Martin Habersaat: „Der konstruktive Dialog und der regelmäßige Blicküber die Landesgrenze hinweg lohnen sich. Vielen Dank an die Kolleginnen und Kollegen in Hamburg!“ Die Verbesserung der HVV-Garantie sei aber nur das eine, auf der anderen Seite gerate natürlich nicht aus dem Blick, dass die S-Bahn wieder zuverlässiger werden müsse. Im Antrag heißt es dazu: „Die Verkehrsbehörde hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um bei der S-Bahn Hamburg GmbH und der Deutschen Bahn AG (DB AG) darauf hinzuwirken, dass sich die Situation zügig verbessert. So wurde zur Verbesserung der Koordinierung der Unternehmen im DB-Konzern, die für die von der S-Bahn GmbH genutzte Infrastruktur zuständig sind, ein Runder Tisch unter Leitung des Verkehrssenators initiiert. Dort wurden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vereinbart – von einer schnellen Eingreiftruppe über eine Erneuerung der Infrastruktur und  zusätzlichen Wartungen bis hin zur Digitalisierung des Hamburger S-Bahn-Netzes.“

 

Links:

Der Antrag für die Bürgerschaft, Drucksache 21/18587

Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Zuverlässigkeit der S-Bahn