SPD stieß einen ergebnisoffenen Meinungsaustausch an:
Eine Mutter aus Uetersen bat im Herbst 2019 den Bildungsausschuss des Landtags in einem Brief darum, über den Einschulungstermin von Grundschulen nachzudenken. Hintergrund: In Schleswig-Holstein findet die Einschulung üblicherweise unter der Woche an einem Mittwoch statt, in anderen Bundesländern an einem Samstag. Der Wunsch vieler Eltern, so die Mutter, sei es, aus der Einschulung ein besonderes Ereignis für die ganze Familie zu machen – und das ist am Wochenende leichter möglich. Auf Antrag der SPD beschloss der Bildungsausschuss, zu diesem Thema Anfang 2020 eine Anhörung unter Elternvertretungen, Lehrergewerkschaften, Schulträgern und anderen durchzuführen, um die Meinungen im Land zu erkunden.
Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Wir finden die Idee sympathisch, weil sie helfen kann, die Schulen in das Leben von Stadt und Gemeinde zu integrieren und weil so aus den Einschulungen Feste für alle werden können. Auf der anderen Seite ist uns klar, dass diese Änderung Einschnitte in den Schulalltag und Anwesenheitspflichten an Wochenenden mit sich bringen würde. Deshalb wollen wir eine Anhörung.“
Eine kleine Sammlung von Argumenten hat Habersaat bereits in mehreren Gesprächen gesammelt: Dem Wunsch, die Schulen stärker im Gemeindeleben präsent sein und viele Familienmitglieder an der Feier teilhaben zu lassen, könnte die Verschiebung auf einen Samstag nachkommen. Nähme man den letzten Samstag der Ferien, würde das allerdings für die Lehrkräfte die Ferien verkürzen und die Vorbereitung eines Showprogramms durch ältere Schülerinnen und Schüler erschweren. Eine Einschulung am ersten Samstag nach den Ferien würde diesen Problemen begegnen, brächte aber möglicherweise Betreuungsschwierigkeiten für die Eltern mit sich, zudem würden zwei Unterrichtstage verlogen gehen. Habersaat: „So ist es manchmal in der Politik: Es gibt für alle Varianten gute Pro- und Contra-Argumente. Ich bin gespannt auf die Anhörung und wünsche mir auch darüber hinaus viele Meinungsäußerungen von Menschen, die das Thema betrifft.“