SPD sieht auf ihrem Neujahrsempfang viele Aufgaben für die Zukunft:
2019 war ein spannendes politisches Jahr für Serpil Midyatli. Im März wurde die 44jährige Landtagsabgeordnete aus Gettorf zur Vorsitzenden der SPD Schleswig-Holstein gewählt. Und im Dezember zur stellvertretenden Vorsitzenden der Bundes-SPD. 2019 war aber auch ein spannendes Jahr für die SPD insgesamt: Personell und inhaltlich begann die Partei eine Neuaufstellung. Einige Eckpfeiler dieser Neuaufstellung stellte Midyatli in den Mittelpunkt ihrer Rede anlässlich des gemeinsamen Neujahrsempfangs der SPD-Ortsvereine Barsbüttel, Glinde, Reinbek, Oststeinbek und Wentorf. 2020 war es an der SPD Reinbek, diesen Empfang auszurichten, der inzwischen seit 28. Jahren ein fester Termin im Veranstaltungskalender der Region ist. Knapp 100 Gäste konnte Reinbeks SPD-Vorsitzender Gerd Prüfer denn auch in der BeGe Neuschönningstedt begrüßen, darunter viele Bürgermeister, Bürgervorsteher und Vertreter von Vereinen, Verbänden und Institutionen und der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Gerhard Lein.
Frisch vom Neujahrsempfang des UV-Nord in Hamburg kommend, ging Midyatli beispielsweise auf die Zukunft der Arbeit ein. Die Digitalisierung werde kommen und müsse gestaltet werden. Es müsse darum gehen, sich den Fortschritt nutzbar zu machen und nicht unter ihm zu leiden. Auch dürften zunehmende technische Möglichkeiten nicht zu permanenter Überwachung führen. Sie bekräftigte den Grundsatzbeschluss der SPD, keine deutschen Waffen mehr in Kriegsgebiete zu verkaufen und wünschte sich Koalitionspartner, mit denen sich das umsetzen lässt. „Es gibt keine guten Menschen, die Waffen verkaufen und kaufen und böse Menschen, die diese Waffen dann benutzen!“ Kurz umriss Midyatli die Konturen des neuen Sozialstaatskonzepts der SPD, das den Staat als Partner der Menschen verstehe und mit dem Hartz IV überwunden werden soll, auch das Modell des neuen Kindergeldes stellte sie vor. Zusammengefasst: Die SPD und ihre Landesvorsitzende haben sich eine ganze Menge vorgenommen.
Der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat blickte kurz zurück und viel nach vorn. Mit über 100 Gästen war die Veranstaltung zur S21 seine am besten besuchte im vergangenen Jahr. Er beschrieb die -leider bisher noch nicht sehr fruchtbaren- Bemühungen der Bahn auf dem Weg zu mehr Zuverlässigkeit, mahnte eine engere Taktung an und konnte an zwei Stellen Hoffnung machen: Die HVV-Garantie wird kundenfreundlicher und der HVV überarbeitet seine Tarifstruktur. Es besteht also Hoffnung für alle, die in Aumühle und Wohltorf zusteigen und wesentlich mehr zahlen müssen als die, die in Reinbek einsteigen. „Noch immer ärgere ich mich darüber, dass ausgerechnet unsere Landesregierung hinter den Kulissen sich für die letzte Preiserhöhung eingesetzt hat, während vor dem Vorhang ein Schauspiel dagegen aufgeführt wurde!“ Weitere Themen waren die Initiative der SPD-Landtagsfraktion für eine echte Lernmittelfreiheit und zur Entlastung der Eltern in Schleswig-Holstein, der kommunale Finanzausgleich und die Klimaschutzbemühungen der Kommunen. Hier legten die SPD-Kommunalpolitiker einen ersten gemeinsamen Schwerpunkt im neuen Jahr. Habersaat: „Es ist nicht strittig, dass Deutschland seine Klimaziele einhalten muss. Es ist eigentlich wahrscheinlich, dass wir das können. Und es ist wichtig, dass wir dabei die Gesellschaft nicht weiter auseinander fallen lassen!“
Danach ging der Empfang in einen gemütlichen Teil über. Bei Speis und Trank blieben Midyatli und Habersaat noch lange da, um in vielen kleinen Runde über künftige Vorhaben zu diskutieren.
Foto: Da es eine ortsübergreifende Veranstaltung war, schenkte Martin Habersaat der Gastrednerin Serpil Midyatli einen „ortsübergreifenden Honig“ vom Imkerhof Reinbek mit Honig aus Reinbek, Wentorf und Umgebung. Links: Gerd Prüfer.