Tierheimen effizient helfen

Foto: Katze und Hund (Pixabay)

 SPD im Landtag will dem Phänomen der Tiersammelsucht begegnen:

Auf Antrag der SPD hat sich der Landtag in seiner Januar-Sitzung mit der Lage der Tierheime in Schleswig-Holstein beschäftigt. Die Einrichtungen bräuchten Hilfe, auch weil immer häufiger Fälle von Tiersammelsucht (Animal Hoarding) sie vor die Situation stellen, sehr viele Tiere in sehr kurzer Zeit unterzubringen. Fälle wie in Kiel wo 160 Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen aus einer Wohnung geholt und auf die Tierheime im Land verteilt wurden oder in Großhansdorf (über 100 Katzen) und Schleswig (50 Hunde) kommen immer häufiger vor. „Die Tierheime sind mit einer solchen Anzahl von Aufnahmen überfordert“, sagt Stefan Weber, der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Weber ergänzt: „Eine Vermittlung ist häufig sehr schwer, da Tiere aus Animal Hoarding-Haushalten viel Aufmerksamkeit benötigen, um wieder in normalen Verhältnissen leben zu können. Selten können sie in der gesetzlichen Frist von 28 Tagen vermittelt werden. Hier benötigen die Tierheime eine finanzielle Unterstützung über diesen Zeitraum hinaus.“ Martin Habersaat, Abgeordneter aus Reinbek und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion: „Die Unterstützung der Tierheime durch Spenden und durch die Kommunen reicht in solchen Fällen oftmals nicht aus, weil die Tiere sehr pflegebedürftig sind und hohe Tierarztkosten verursachen.“ Zwar habe das Land bereits Fördermittel für Tierheime bereitgestellt, aber die die Richtlinien waren so kompliziert, dass kaum Mittel abgerufen wurden. Habersaat: „2019 hat das Land 250.000 Euro für die Unterstützung der laufenden Arbeit und 450.000 Euro an Investitionsmitteln für die Tierheime von Reinbek bis Sylt zur Verfügung gestellt, abgerufen wurden von den Investitionsmitteln aber nur 7.300 Euro.

Die SPD hatte daher beantragt, die Förderrichtlinien zu vereinfachen, gemeinsam mit den Kommunen einen Weg zu finden, um eine dauerhafte Finanzierung der Unterbringung der Tiere in den Tierheimen über die 28-Tage-Frist hinaus zu gewährleisten und schnelle Hilfen für Tierheime bei Aufnahme von Tieren aus Animal hoarding zu gewährleisten. Der Landtag überwies den Antrag einstimmig in den zuständigen Umwelt- und Agrarausschuss. Habersaat und Weber sind zuversichtlich, dass dort eine fraktionsübergreifende Lösung gefunden werden kann.

 

Links:

Berichterstattung über nicht abgerufene Fördermittel

Antrag der SPD: Tierheimen effizient helfen