SPD mit Landtagsantrag zu Kultur in Zeiten von Corona:
Die SPD-Landtagsfraktion hat für die Landtagssitzung am 7. und 8. Mai beantragt, die Unterstützungsmaßnahmen für solo-selbstständige Künstler, Dozenten und Medienschaffende zu verbessern. Martin Habersaat, kulturpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion: „Diese Zielgruppe muss von den Bundeshilfen über die typischen Betriebskosten hinaus unterstützt werden, weil es eben oft keine angemieteten Ateliers oder geleaste Dienstwagen gibt. Wenn das nicht geht, muss es ein eigenes Förderprogramm durch das Land geben. Außerdem wollen wir mit einer Million Euro Projekte von einzelnen Kulturschaffenden und Dozenten fördern, die Kunst und Weiterbildung in Zeiten von Corona möglich machen und Ideen für zukünftiges Arbeiten entwickeln. Und schließlich muss der Blick auch auf die Kommunen gerichtet werden. Einnahmeausfälle der örtlichen Einrichtungen dürfen nicht dazu führen, dass die kulturelle Infrastruktur vor Ort nachhaltig leidet.“
Die Corona-Krise stelle unsere Gesellschaft vor noch nie dagewesene Herausforderungen, schreibt die SPD in der Antragsbegründung. Alle gesellschaftlichen Bereiche seien betroffen, insbesondere auch der Kulturbereich, die Medienbranche und der Weiterbildungssektor. Martin Habersaat: „Die Künstlerinnen und Künstler, die Kulturwirtschaft und die öffentlichen wie privaten Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen stehen vor einer existenziellen Bedrohung. Infolge der Corona-Krise sind öffentliche Veranstaltungen weitestgehend eingebrochen.“ Deshalb bräuchten die Menschen, die in diesen Bereichen solo-selbständig aktiv sind, Unterstützung über die Hilfe bei typischen Betriebskosten hinaus, um ihre Existenz zu sichern, akute Liquiditätsengpässe zu überbrücken und ihre Arbeit für die Gesellschaft auch zukünftig zu sichern, so der Reinbeker Landtagsabgeordnete.
Das Land Schleswig-Holstein hat dazu beigetragen, Künstlerinnen und Künstler aus dem Kulturhilfefonds des Landeskulturverbands einmalig mit zunächst 500 Euro unterstützen zu können, inzwischen wurde dieser Betrag auf 1000 Euro verdoppelt. „Das ist ein Anfang, jedoch reicht dieser Betrag bei weitem nicht aus und ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Habersaat. Die Nachbarn in Hamburg beispielsweise helfen mit 2.500 Euro je Einzelfall. Baden Württemberg zahlt seinen freien Kulturschaffenden und anderen Freischaffenden für den Zeitraum der Corona-Krise ein monatliches Grundeinkommen von 1180 Euro.
Der Link zum Antrag: