sh.itslearning.com

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In einer Kleinen Anfrage (19/2569) und im Bildungsausschuss hat sich der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat, mit dem Lernmanagementsystem itslearning befasst. Er kritisiert PR-Zahlen des Ministeriums und stellt Fragen nach der Zukunft des Projekts:

„Derzeit werden pro Woche bis zu 100 Schulen mit dem LMS ausgestattet.“ Diese Erfolgsmeldung verbreitete Bildungsministerin Prien am 19. August per Pressemitteilung. Inzwischen könnten also locker alle 792 Schulen Schleswig-Holsteins einschließlich ihrer Nebenstandorte an das Lernmanagementsystem itslearning angeschlossen sein. Tatsächlich waren es am 3. Dezember nach Auskunft des Ministeriums im Bildungsausschuss 305 Schulen. Die 100 pro Woche waren also mal wieder mehr eine PR-Zahl als eine echte.

Spannend wird sein, wie es langfristig mit dem Lernmanagementsystem weitergeht. Das Bildungsministerium scheint nach überstandener Corona-Krise alle Schulen auf ein System festlegen zu wollen. Die entsprechende Ausschreibung wird derzeit vorbereitet, nachdem die Vergabe für das erste Jahr zunächst in einem verkürzten Corona-Verfahren erfolgt ist. Gespräche mit den Schulträgern über die langfristige Finanzierung des Vorhabens laufen. Dann werden sich auch andere Anbieter beteiligen können und eines steht fest: Es wird Schulen geben, die sich im Interesse der Einheitlichkeit von ihrem bisherigen System trennen müssen.

Petitesse am Rande: Die URL sh.itslearning.com stellt aus Sicht des Bildungsministeriums „eine technische Notwendigkeit“ dar. Das sehe ich anders, Hamburg zum Beispiel ist mit hamburg.itslearning.com dabei, das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer Hamburg mit kaifu.itslearning.com. Eine schulübergreifende Zusammenarbeit oder der schulübergreifende Austausch von Unterrichtsinhalten mag nur innerhalb eines Mandanten möglich sein, dennoch wäre die Peinlichkeit zu vermeiden gewesen. Klagen über die Adresse tat die Bildungsministerin als Pennälerhumor ab. Aber es sind ja genau diese Schülerinnen und Schüler, die diese URL womöglich noch lange nutzen sollen und die bei der „falschen“ Lesart nicht sehr schmeichelhaft wegkommen…