Förderung im neuen Schuljahr darf nicht vom Zufall abhängen

Martin Habersaat vor dem Landeshaus
2020, Fotograf: Jan-Christoph Schultchen

Nach zwei schwierigen Schuljahren und einem Spagat zwischen Homeoffice und
Homeschooling stellt sich die Frage, was an den Schulen passieren wird. Dazu erklärt der
bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat:
„Es liegen zwei schwierige Schuljahre hinter uns, die manche Kinder und Jugendliche an ihre
Grenzen brachten, aber auch Eltern – im Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling. Die
konkreten Erfahrungen, die Schüler*innen und Eltern dabei in den vergangenen Monaten
machten, hingen vielfach von Zufällen ab. Es hing vom Zufall ab, in welchem Kreis man wohnte,
welche Inzidenzwerte es dort gab und ob in der Folge mehr oder weniger Unterricht in Distanz,
im Wechsel oder in Präsenz stattfinden konnte. Es hing vom Zufall ab, ob Schulträger und
Schule schon zu Beginn der Pandemie die technischen Voraussetzungen für digitalen
Distanzunterricht geschaffen hatten oder im Laufe der Zeit mehr oder weniger erfolgreich
nachrüsteten. Und es hing vom Zufall ab, ob es ein gutes Konzept für die Umsetzung des
Stundenplans per Videokonferenz mit regelmäßigen Rückmeldungen durch die Lehrkraft gab,
ein ausbaufähiges oder gar keines. Nach all‘ diesen Zufällen ist es nur zu verständlich, dass
Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte jetzt nach Gewissheiten fragen und sich klare Aussagen
wünschen, was an den Schulen passieren wird, welche zusätzlichen Angebote und Ressourcen
es gibt. Wird es kleinere Lerngruppen in Mathematik geben? Wird Einzelcoaching in Englisch
möglich sein? Werden tutorielle Systeme eingesetzt, um mit digitalen Lösungen individuell zu
helfen? Die Antwort der Bildungsministerin: An manchen Schulen schon… Das Rahmenkonzept
liest sich in Teilen wie ein Aufsatz zur Schulentwicklung, was konkret vor Ort zu erwarten ist,
steht darin nicht. Das reicht nicht.“