SPD möchte Schulen, Eltern und Kinder schützen: 

Martin Habersaat, MdL

Unter Virologen wird derzeit darüber debattiert, welche Rolle die Schulen unter den Bedingungen der besonders ansteckenden Omikron-Variante als Pandemie-Treiber spielen. Sowohl die Zahl der positiven Testungen von Schüler*innen und Lehrer*innen als auch die Inzidenzwerte sind zum Wiederbeginn des Schulbetriebes gegenüber der Situation vor Weihnachten erheblich angestiegen. Hunderte Lehrkräfte im Land sind infiziert, tausende Schülerinnen und Schüler. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Vor diesem Hintergrund wollen wir Schulen, Eltern und Kindern mehr Möglichkeiten geben: Leichteres Umschalten auf Distanz, Aufhebung der Präsenzpflicht auf Antrag und mehr Tests gehören zu den von uns im Landtag beantragten Punkten.“

Der Landtag tagt das nächste Mal vom 26.-28. Januar. Dann wollen die Sozialdemokraten erreichen, dass als Kriterien für das Umstellen auf Wechsel- oder Distanzunterricht auch örtliche Inzidenzwerte und die Gesamtlage vor Ort dienen. Bildungsministerin Prien habe die Hürde mit einem ausschließlichen Blick auf Quarantänefälle zu hoch gehängt. Habersaat: „Hinzu kommt, dass mit der Quarantäne sehr unterschiedlich umgegangen wird. In sogenannten Gemeinschaftseinrichtungen, das sind Kitas und Schulen, kann je nach Entscheidung des Gesundheitsamts fast völlig auf Quarantäne verzichtet werden. Das verunsichert und führt zu dem Wunsch, sich selbst zu helfen.“ In dieselbe Richtung geht auch der zweite Punkt: Wie bei vorherigen Wellen soll die Präsenzpflicht auf Antrag der Eltern ausgesetzt werden können. „Viele besorgte Eltern wenden sich an uns mit dem Wunsch nach dieser Möglichkeit.“ Tägliche Tests an Schulen sollen möglich werden. Eine große Erleichterung wünschen sich die Sozialdemokraten für Grundschulen und Förderzentren. Und auch für die Kitas, wenn auch nicht in diesem Antrag. Habersaat: „Andere Bundesländer arbeiten mit PCR-Pooltests, sogenannten Lollitests. Die schlagen erstens früher an als Schnelltests, zweitens müssen sie nicht in die Nase gerammt werden.“ Als Vater zweier Kindergartenkinder wisse er, welche Schwierigkeiten die Nasentests den Familien bei jedem Durchlauf bereiten. Manche Kinder ließen sich wegen ihrer Erfahrungen bei den Tests kaum noch die Nase putzen.

Letzter Punkt des SPD-Antrages: Klassenfahrten sollen bis einschließlich März nicht stattfinden. Habersaat: „Das ist bei der Omikron-Wand, vor der wir stehen, eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem gibt es an manchen Schulen Diskussionen, die wir ihnen ersparen sollten.“ Im Frühling könne es dann hoffentlich wieder losgehen. „Jeder weiß wie wichtig diese Reisen sind.“

Links:

Landtagsantrag 19/3561

Quarantäneregelungen an Gemeinschaftseinrichtungen