Saskia Esken in Barsbüttel

Saskia Esken in Barsbüttel

Ein Fachgespräch über Schule und Digitalisierung:

Etwa 1200 Schulstandorte gibt es in Schleswig-Holstein. An diesen sollen die etwa 250 kommunalen Schulträger die Digitalisierung vorantreiben und dabei Lösungen für knapp 280.000 Schüler*innen und etwa 24000 Lehrkräfte entwickeln. Wie das gehen kann, was manchmal nicht geht und an welchen Stellen Bund und Land helfen können – das diskutierte eine sachkundige Runde auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat jetzt mit der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken in Barsbüttel. Diese ist seit Jahren mit dem Thema befasst, hatte zur Zeit der letzten Bundesregierung mehrere Zusatzpakete zum Digitalpakt mit der damaligen Bundeskanzlerin und den Kultusminister*innen verhandelt. Mit Blick auf den Koalitionsvertrag der Ampelkoalition nahm sie die gute Nachricht gleich vorweg: Ein Digitalpakt 2 wird kommen: „Der Bund hilft bei der Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse.“

 

Ort des Treffens war die Globit GmH, die sich mit digitalen Lösungen für Fortbildungen und Kongresse beschäftigt und deren Geschäftsführer Hermann Hanser langjähriger Vorsitzender der SPD-Fraktion in Barsbüttel ist. Marc Fischer brachte Expertise aus kommunaler Verwaltung und Schuladministration ein und konnte am Barsbüttler Beispiel über eine Gemeinde sprechen, die längst selbst alle ihre Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten ausgestattet hat. Die Stormarner GEW-Vorsitzende Andrea Aust beleuchtete die Perspektive der Lehrkräfte und der Wentorfer Schüler Elijah Faran berichtete aus seinem Erleben. Das Fazit der Runde: Digitalisierung kann ein wichtiges Werkzeug in der Hand der Schulen sein, man muss aber wissen, wofür man es gebrauchen möchte.

Viele Schulen waren schon vor Corona auf dem Weg zu digitalen Konzepten, viele aber auch nicht. Hier sieht Habersaat eines der Grundprobleme: „Wir haben keine definierten Standards, Eltern und Schüler*innen wissen nicht, worauf sie sich verlassen können und es hängt vom Zufall ab, was sie vor Ort vorfinden.“ Das ist auch einer der Ansatzpunkte von Saskia Esken: Digitale Lösungen als Hilfsmittel für alle Schulen verfügbar machen, dabei Bestehendes möglichst integrieren und auf Schnittstellen achten. Alle sollen mitgenommen werden, alle Kinder müssten ein Endgerät haben und die Möglichkeit, damit zu arbeiten.

Immer wieder kam die Runde dabei auf die Frage, welche Kernaufgaben Schule eigentlich hat, wie sich die Arbeit der Lehrkräfte in den vergangenen Jahren im permanenten Ausahmezustand befand befand und wie es gelingt, Raum und Zeit für Schulentwicklung zu schaffen. Dabei müsse, so Aust, auch die Unterrichtsverpföichtung der Lehrkräfte in den Blick genommen werden.

So will die SPD für gleiche Lernchancen im ganzen Land sorgen: 

  • Den Kommunen wird angeboten, die digitale Ausstattung und Administration durch das Land zu übernehmen.
  • Alle Schülerinnen und Schüler erhalten ab der 8. Klasse einen Laptop oder ein Tablet vom Land.
  • Schulen werden mit einer Schulbauoffensive auf die Höhe der Zeit gebracht.