Novavax und MRNA-Impfstoffe – Wann gilt man als „geimpft“?

SPD-Infostand in Glinde

Martin Habersaat gab Frage von Impfskeptiker ans Ministerium weiter:

Der Landtagswahlkampf läuft auf Hochtouren. Auf Marktständen und bei Haustürgesprächen kommt dabei auch manche Frage auf, die nicht sofort aus dem Stehgreif beantwortet werden kann. So berichtete ein aufgebrachter Reinbeker, bekennender „Impfskeptiker“, dem Landtagsabgeordneten Martin Habersaat, er sei gegen MRNA-Impfstoffe, habe extra auf Novavax gewartet und sei nun frustriert, dass er am Ende doch einen MRNA-Booster brauche, um als „geimpft“ zu gelten. Ist das so? Habersaat wandte sich mit dieser Frage an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und bekam aus dem Ministerium folgende Antwort:

Nach § 22a Absatz 1 Satz 2 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) liegt ein vollständiger Impfschutz gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 vor, wenn die zugrundeliegenden Einzelimpfungen mit einem oder verschiedenen von der EU zugelassenen Impfstoffen oder mit Äquivalenzimpfstoffen erfolgt sind und die letzte Einzelimpfung mindestens drei Monate nach der zweiten Einzelimpfung erfolgt ist. Die am Robert Koch-Institut (RKI) ansässige Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die COVID-19-Impfung alternativ zu den bereits empfohlenen Impfstoffen mit dem Impfstoff Nuvaxovid® des Herstellers Novavax für Personen ab 18 Jahren mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Die STIKO empfiehlt tatsächlich eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff für alle Personen ab zwölf Jahren, deren Grundimmunisierung in der Regel vor drei Monaten erfolgt ist. Jedoch kann laut der Empfehlung der STIKO bei Vorliegen einer Unverträglichkeit gegen mRNA-Impfstoffe oder bei individuellem Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung bei Personen ab 18 Jahren auch der Impfstoff Nuvaxovid® der Firma Novavax für die Auffrischimpfung verwendet werden.

Martin Habersaat: „Auf den ersten Blick tendiert die RKI-Empfehlung also tatsächlich zu einem MRNA-Booster. Aber das muss eben nicht sein, wenn der individuelle Wunsch ein anderer ist. Dieses Beispiel ist typisch für Gespräche mit vielen Impfskeptikern. Irgendetwas ist an der Argumentation dran, aber bei genauerem Hinsehen eben doch nicht.“