Oststeinbek baut die Schule der Zukunft ohne Landeshilfe

Martin Habersaat und Jürgen Hettwer 2022

Martin Habersaat zu Besuch bei Jürgen Hettwer:

Ein Energiemanagement in der Gemeinde Oststeinbek soll künftig systematisch erfassen, wie hoch die Energieverbräuche, -emissionen und -kosten im Bereich der eigenen Liegenschaften sind und mit welchen Maßnahmen diese gesenkt werden können. Für Bürgermeister Jürgen Hettwer ist das der nächste Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Gemeinde. Ein Klimaschutzkonzept 2021 – 2024 hat Oststeinbek bereits, künftig soll quartiersgenau überprüft werden, welche Maßnahmen bei Mobilität, Heizen und in anderen Bereichen erforderlich sind. Regionale Wärmenetze werden nach Einschätzung Hettwers ein Thema, mit dem sich jede Kommune befassen muss. Klimaschutz und Klimafolgen waren ein Schwerpunkt ihres diesjährigen Sommergesprächs, zu dem der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat jedes Jahr alle Bürgermeister im Wahlkreis besucht. Der zweite Schwerpunkt war die Bildungspolitik, gibt es in Bund und Land doch viele Entwicklungen, die sich auch in Oststeinbek niederschlagen.

Stück für Stück gehen die Gewerke für den Neubau der Grundschule in die Ausschreibung. Die Fertigstellung war bei Kosten von rund 25 Millionen Euro für 2024 vorgesehen. Jürgen Hettwer hält es für möglich, dass diese Ziele angesichts der weltweiten Entwicklungen nicht ganz einzuhalten sein werden. Klar ist: Das neue Gebäude wird Klassenräume ebenso beheimaten wie Freilernzonen. Eine Mensa und ein Ganztagsbetrieb auf Hortniveau sind in der Planung bereits berücksichtigt. „Wir werden wohl alle Standards halten können, die Kiel setzt. Hoffentlich beteiligt sich das Land auch angemessen an deren Finanzierung“, sagt Jürgen Hettwer. Ganz sicher ist das nicht – aus dem aktuellen Schulbauprogramm des Landes hat die Gemeinde keine Mittel erhalten. „Dieses Schulbauprogramm wirbt mit Ansprüchen, die es nicht erfüllt“, kritisiert Habersaat. Der Anspruch sei, die Schulen fit für die Zukunft zu machen, gefördert wurden aber die Entfernung von Asbestbelastungen, das Abdichten von Dächern und andere Maßnahmen, die jedenfalls weit von der Schule der Zukunft entfernt seien. „Deshalb gibt es in den Kreisen Frust bei vielen Schulträgern, die leer ausgegangen sind.“ Glücklicherweise werde der Neubau in Oststeinbek auch ohne Landesförderung viele Anforderungen an die Schule der Zukunft erfüllen. Ob Oststeinbek bei seinem Neubauprojekt auch vom Digitalpakt zwischen Bund und Ländern profitieren kann, muss noch geprüft werden. Habersaat: „Eigentlich stehen der Gemeinde 119.307 Euro zu. Diese müssten allerdings bis zum 30. April 2022 abgerufen werden, was wiederum nur für Maßnahmen geht, bei denen eine vollständige Abnahme bis zum 31. Dezember 2024 gesichert zu sein scheint.“

Links:

Hintergrund Digitalpakt

https://www.martinhabersaat.de/2019/09/24/endlich-einigung-ueber-den-digitalpakt-in-schleswig-holstein/

https://www.martinhabersaat.de/2020/10/02/schleswig-holstein-peinlicher-letzter-platz-beim-digitalpakt/

Schule der Zukunft

https://www.martinhabersaat.de/schulederzukunftsh/