Schritt für Schritt zu mehr Klimaschutz

Martin Habersaat und Björn Warmer 2022

Martin Habersaat zu Besuch bei Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer:

Welche Prioritäten kann und sollte eine Stadt wie Reinbek beim Klimaschutz setzen? Womit sollte man anfangen, wenn nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden kann? Um diese und ähnliche Fragen drehte sich das diesjährige Sommergespräch des SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat mit Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer. Die Stadt verfügt über ein Klimaschutzkonzept von 2017, das aktuell fortgeschrieben wird. Beispielsweise passen die dort formulierten Einsparungsziele bei den Treibhausgasemissionen nicht mehr zu den in nationalen und internationalen Vereinbarungen festgelegten Zielen. Auch macht die Bundesregierung mit dem Klimaschutzgesetz strengere Vorgaben. Parallel laufen Diskussionen über die Entwicklung von Ortsteilen und der ganzen Stadt, Ereignisse wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine lenken den Blick verstärkt auf die Frage der Energieversorgung.

Auf kommunaler Ebene werden viele abstrakte Entwicklungen konkret, hier müssen Mobilitätskonzepte umgesetzt und Lösungen für den Energiebedarf von Unternehmen und die Heizung von Gebäuden gefunden werden. So wie am Mühlenredder: Ein kleines Blockheizkraftwerk wird die Grundschule, das Schulzentrum und die neue Feuerwehr versorgen. Auch das Krankenhaus St. Adolf-Stift  wird in Kooperation mit dem e-werk Sachsenwald über ein  Blockheizkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt. 2017 waren die drei alten Heizkessel des Krankenhauses durch ein modernes Gasheizkraftwerk ersetzt worden. 2022 ist der Blick auf Erdgas allerdings schon wieder ein ganz anderer.

Das aktuelle Klimaschutzkonzept hatte die Stadt Reinbek auf Grundlage eines seit 2012 bestehenden Klimaschutzprogramms mit ihren Bürgern, dem ansässigen Handel und Gewerbe mit vielen weiteren Akteuren erarbeitet. „Die Fortschreibung erfolgt wieder im Dialog“, berichtet Björn Warmer. Dabei könne es durchaus sein, dass Prioritäten sich über die Jahre verschieben. Martin Habersaat sieht auch das Land in der Pflicht. Bei über 1000 Hausbesuchen zur Landtagswahl habe er viele Gespräche geführt, die zwar die Probleme Einzelner betrafen, die aber letztlich gesellschaftlich gelöst werden müssen: „Was empfehlen wir Menschen, die sich jetzt oder in Kürze für einen Ersatz nach ihrer Ölheizung umsehen? Wo sollen denn E-Autos nach einem Ausflug aufs Land geladen werden? Solche und ähnliche Fragen beschreiben die Hausaufgaben für die Politik ziemlich genau.“

Links:

Klimaschutz Schasenwald

https://www.klimaschutz-sachsenwald.de/nützliche-links/klimaschutz-managements/

Klimaschutzkonzept Reinbek

https://www.reinbek.de/unsere-umwelt/klimaschutz/klimaschutzkonzept

S.21: Mit 53 % werden überdurchschnittlich viele CO2-Emissionen im Gewerbesektor verursacht.

S.22: Neben 76 % Einfamilienhäusern gibt es einen größeren Bestand an Reihenhäusern (17 %) und Mehr- familienhäusern (7 %). Etwa 59 % der gesamten Energiebezugsfläche ist älter als 1978.