Die August-Lücke

Kinder streiten (Pixabay)
Kinder streiten (Pixabay)

Zum Übergang von der Kita in die Schule:

Das Kita-Jahr endet am 31. Juli eines jeden Jahres. Das Schuljahr beginnt immer am 1. August. Auf den ersten Blick passt das prima zusammen. Auf den zweiten Blick gibt es Redebedarf, wenn man sich die späte Lage der Sommerferien in den kommenden Jahren ansieht. Die Sommerferien der Länder werden in einem mehrjährigen Rhythmus von einer Länderarbeitsgruppe abgestimmt und von der Kultusministerkonferenz beschlossen. 2023 beginnen drei „späte Jahre“ für Schleswig-Holstein. Dieses Jahr enden die Sommerferien am 28. August, 2024 am 31. August und 2025 sogar erst am 6. September. Die Einschulung in die erste Klasse findet in der Regel am Mittwoch nach dem Schulbeginn statt, 2025 also am 10. September. Für Eltern entsteht damit möglicherweise eine Betreuungslücke von über einem Monat. Der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat hatte das Thema mit der SPD-Landtagsfraktion in den Landtag eingebracht, um bei der Lösung des Problems auch ein Engagement der Landesregierung einzufordern. Habersaat: „Leider wollen CDU und Grüne Eltern und Einrichtungen nicht helfen, aber das ändert nichts daran, das man über das Thema jetzt reden muss!“

In den kommenden Jahren werden in Schleswig-Holstein jeweils etwa 25.000 Kinder in die ersten Klassen eingeschult. Besuchen die Kinder bislang eine Kita, haben die Eltern im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Entweder die Verlängerung des Betreuungsverhältnisses in der Kita. Das Recht auf Betreuung reicht nämlich bis zum tatsächlichen Tag der Einschulung und nicht bis zum Ende des Kita-Jahres. Habersaat: „Das wird für viele Eltern eine attraktive Lösung sein. Sie bringt allerdings die Einrichtungen und ‚nachrückende‘ Eltern in Schwierigkeiten, weil die Plätze erst später frei werden, möglicherweise auch in den Krippen. Die Landesregierung sagt, die Träger mögen sich darauf einstellen – wie sie das tun sollen, bleibt ein Geheimnis.“ Oder Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Ab dem 1.8., wenn das Schuljahr formal beginnt, können die Kinder auch in der Grundschule betreut werden. Ab 2026 gibt es das Recht auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule ohnehin, die SPD hatte sich dafür eingesetzt, Angebote vorzuziehen. Habersaat: „In vielen Kommunen gibt es solche Angebote, bei denen die Kinder die Schule schon einmal erkunden können, bevor es mit der eigentlichen Einschulung losgeht. Aber die Landesregierung hat die Arbeitsgruppe zur Einführung des Ganztags zuletzt im Sommer 2021 tagen lassen und ist hier bisher leider blank. Wenn es hier Lösungen gibt, dann nur in einzelnen Städten und Gemeinden.“

Material:

Antrag 20/583

https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/00500/drucksache-20-00583.pdf

Kleine Anfrage 20/496

https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/00400/drucksache-20-00496.pdf