So beginnt der Artikel von Claas Riecken in der März-Ausgabe von „Nordfriesland“. Ähnliche Fälle kommen immer wieder vor. Mal ist es -wie hier- das Baugesetzbuch, das im Interesse größerer Gewinne ignoriert wird. Mal ist es -wie im traurigen Fall der Suck’schen Kate in Glinde- der Denkmalschutz. Und mal sind es Belange des Naturschutzes, wie bei dem 1,8 Hektar großen Wald, der vor ein paar Jahren in Quickborn komplett gerodet wurde.
So etwas wie in List soll sich nicht wiederholen. In diesem Wunsch stimmen wir dem Kreistag Nordfriesland zu und in der Folge auch dem SSW, der die nordfriesische Resolution zu zwei Landtagsanträgen umgearbeitet hat. Eine Gesetzesänderung und eine Aufforderung an die zuständige Ministerin, einerseits das Landesamt für Denkmalpflege so aufzustellen, dass es seinen Aufgaben nachkommen kann und andererseits, sich für höhere Geldbußen einzusetzen.
In der Frage der Gesetzesänderung zeigen erste Gespräche mit Fachleuten, dass die vorgeschlagene Lösung vielleicht noch nicht ganz zu dem Problem passt:
Dazu drei Gedanken:
2. Die untere Bauaufsicht eines Landkreises schaut in der Regel auf die aktuelle Denkmalliste ihres Kreises, wenn Bauanträge zu bescheiden sind. In der Regel hat sie von in Aussicht genommenen Eintragungen in die Denkmalliste durch die obere Denkmalschutzbehörde keine Kenntnis. Folglich müssten die Landkreise als untere Landesbehörden (Bauaufsicht und Denkmalschutz) kontinuierlich über die beabsichtigten Eintragungsverfahren in die Denkmalliste informiert sein. Herr Schrödter, da geht doch bestimmt was mit Digitalisierung?
3. Bei einer ersten Überprüfung war der Alte Gasthof nicht als schutzwürdig eingestuft worden, weil es zu viele Umbauten gegeben habe. Erst wird die eine Wand ersetzt, dann eine andere, dann wird das Dach erneuert…Ist ein Gebäude irgendwann gar kein Denkmal mehr, sondern ein Nachbau? Und wenn es so wäre, wäre nicht auch der Nachbau denkmalschutzwürdig, weil es die Kulturlandschaft prägt? Der Alte Gasthof war eines von zehn Gebäuden, die 1910 in List standen. Jetzt steht er nicht mehr, weil er ohne Genehmigung abgerissen wurde.