Fachkräftemangel und Schulbau

Martin Habersaat und Oliver Mesch 2023
Martin Habersaat und Oliver Mesch 2023

Martin Habersaat zu Besuch bei Oliver Mesch in Trittau:

Sommerzeit ist Rathauszeit. Jedes Jahr in den Sommermonaten nutzt der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat die etwas terminärmeren Wochen, um sich ohne Tagesordnung und Zeitdruck mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus der Region über aktuelle politische Themen, anstehende Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zu unterhalten. Bei Oliver Mesch im Trittauer Rathaus ging es um Fachkräftemangel, Schulbau und Schwierigkeiten mit dem Kita-Gesetz.

Als Oliver Mesch 2014 Bürgermeister wurde, war es aus finanziellen Gründen schwierig, Stellen auszuschreiben. Auf eine Ausschreibung gab es dann zahlreiche Bewerbungen, aus denen die Gemeinde wählen konnte. Heute ist es eher andersherum: Auf ausgeschriebene Stellen gibt es wenig bis keine Bewerbungen. Habersaat: „Das ist eine Entwicklung, die wir auf nahezu allen Feldern erleben. Auch an den Schulen waren vor zehn Jahren die fehlenden Stellen das Problem, heute sind es die fehlenden Bewerbungen auf offene Stellen.“ Zuletzt hatten sich die Eltern von mehreren Stormarner Gemeinschaftsschulen mit Briefen an die Landespolitik gewandt, weil sie durch fehlende und häufig wechselnde Lehrkräfte den Lernerfolg ihrer Kinder gefährdet sehen.

Neben den Lehrkräften sind für guten Schulen auch die Räumlichkeiten entscheidend. Da brauchen die Grundschulen ausreichend Räumlichkeiten, um ab 2026 das Recht auf Ganztagsbetreuung umsetzen zu können, das Gymnasium kehrt zu G9 zurück und auch an den Sporthallen muss manches getan werden. Bei vielen dieser Themen muss zudem berücksichtigt werden, dass Trittau in einem Schulverband zwar 56 Prozent der Schülerinnen und Schüler an den Schulen stellt, aber nur 47 Prozent der Stimmanteile bei anstehenden Bauentscheidungen. Mesch: „Viele Entscheidungen werden überörtlich getroffen, die Einführung des Rechts auf Ganztag im Bundestag, die Rückkehr zu G9 im Landtag. Die Schulen stehen aber hier bei uns, und die Probleme müssen wir lösen. Hilfreich wäre eine verlässliche und planbare Unterstützung des Landes beim Schulbau statt kurzfristiger Projekte.“ Allein durch das neue Kita-Gesetz seien Trittau Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro im Jahr entstanden, die jetzt an anderer Stelle fehlen.