Schulen brauchen auch Signale vom Land

Foto: Martin Habersaat zum Antrittsbesuch bei Kathrin Schöning
Foto: Martin Habersaat zum Antrittsbesuch bei Kathrin Schöning

Martin Habersaat zu Besuch bei Kathrin Schöning: 

Seit dem 1. April 2023 ist Kathrin Schöning Bürgermeisterin von Wentorf bei Hamburg. Die ersten 100 Tage sind vorbei, die ersten Weichen sind gestellt. In der zweiten Ferienwoche bekam sie nun Besuch vom SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat. Der nutzt jedes Jahr die terminärmere Zeit im Sommer, um sich mit den Bürgermeister*innen der Region über aktuelle Themen und Herausforderungen auszutauschen und einen gemeinsamen Blick auf die Handlungsnotwendigkeiten zu entwickeln. Bei dem Gespräch mit Kathrin Schöning standen die Schulen, die Kitas und die Zukunft der Wärmeversorgung im Mittelpunkt.

Für alle Schulen in Wentorf hat eine sogenannte „Phase Null“ stattgefunden, um aktuelle und künftige Bedarfe zu beschreiben und daraus bauliche Notwendigkeiten abzuleiten. Ein Entwurf der Ergebnisberichte liegt im Rathaus jetzt vor und wird nach der Sommerpause in den politischen Beratungsprozess gegeben werden. Dabei sind die Herausforderungen vielfältig: Bei Gemeinschaftsschule und Gymnasium treffen aktuelle pädagogische Herausforderungen, Anforderungen an die Digitalisierung und am Gymnasium der ab 2026 wieder neu zu beschulende 13. Jahrgang auf eine in die Jahre gekommene Bausubstanz. Bei der erst 2013 in Betrieb genommenen Grundschule fehlt es vor allem an Platz für die Umsetzung des Rechts auf Ganztag ab 2026. Bei G9 und Ganztag hat Kathrin Schöning einen klaren Wunsch: „Es muss schnell ein Signal kommen, ob und in welchem Umfang das Land den Schulträgern hilft, die auf anderen politischen Ebenen getroffenen Entscheidungen vor Ort umzusetzen. Was 2026 fertig sein soll, muss heute geplant und schnellstmöglich gebaut werden.“ Ähnlich verhält es sich bei den Kitas: In der Umsetzung der Kita-Reform zeigt sich: Ohne Zuschüsse durch die Gemeinde ist das Landesgesetz in Wentorf nicht umzusetzen. Martin Habersaat: „Bei uns im Süden des Landes sind die Mieten höher als im Landesschnitt. Ältere Mitarbeiter*innen verdienen mehr als jüngere. SPAs sind oft nicht zu finden und es müssen besser bezahlte Erzieher*innen eingestellt werden – das sind nur drei der Gründe, die dazu führen können und in der Praxis auch führen werden, dass eine Kita nicht kostendeckend arbeiten kann. Hier passt das Gesetz schlicht nicht zur Wirklichkeit und wird verändert werden müssen.“

Als Teil des Mittelzentrums hat auch Wentorf ein Kälte- und Wärmegutachten in Auftrag gegeben, auf dessen Grundlage noch 2024 die weitere Planung entstehen soll. Kathrin Schöning rechnet damit, die Öffentlichkeit im Herbst 2023 über den aktuellen Stand des Unterfangens informieren zu können. An einer Stelle ist die Gemeinde aber schon weiter: Das Energiequartier Danziger Straße ist schon teilweise durchgeplant, ein Wärmenetz im Süden ist bereitsvorhanden und ein potenzielles Wärmenetz befindet sich in der Planungsevaluation. Am alten Feuerwehrstandort soll eines Tages die Energiezentrale für das Quartier entstehen, der Feuerwehrneubau dagegen wird energieautark und in innovativer Holzbauweise geplant.