Thema im Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein
In seiner November-Sitzung befasste sich der Ausschuss für die Zusammenarbeit der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mit Themen rund um den Hamburger Flughafen, der zu einem Teil auch auf Norderstedter Gebiet liegt. Rund die Hälfte (49 Prozent) der abfliegenden Passagiere stammt aus Hamburg, rund ein Drittel (28 Prozent) aus Schleswig-Holstein; 2023 werden es 13,7 Passagiere gewesen sein, 79 Prozent des Niveaus von 2019. Auch die Beschäftigten des Hamburger Flughafens stammen zu etwa einem Drittel aus Schleswig-Holstein. „Der Hamburg Airport Helmut Schmidt hat also nicht nur für Hamburg eine große Bedeutung, sondern auch für Schleswig-Holstein“, sagt der Reinbeker Landtagsabgeordnete Martin Habersaat. Deshalb seien Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung des Flughafens für Schleswig-Holstein genauso wichtig wie solche des Lärmschutzes und der angestrebten Klimaneutralität des Luftverkehrs. Diese waren ebenso Thema wie das nach jüngsten Ereignissen in Frage gestellte Sicherheitskonzept.
Flughafenchef Michael Eggenschwiler, der zum Ende des Jahres mach 21 Jahren beim Flughafen Hamburg in den Ruhestand gehen wird, berichtete dem Ausschuss von einem Rückgang bei Geschäftsreisen, während der Urlaubsverkehr fast auf dem Niveau von vor Corona angekommen sei. Die Lärmbelastung habe in den vergangenen Jahren abgenommen, was nicht nur an geringeren Flugzahlen, sondern auch an technischen Entwicklungen liege, etwa dem zunehmenden Einsatz des Airbus A320neo, der weniger Lärm macht und weniger Sprit verbraucht. Bis einschließlich Oktober gab es im Jahr 2023 755 Flüge zwischen 23 und 6 Uhr, im Jahr 2022 waren es 896. Von den Airlines werden höhere Lärmentgelte verlangt. Dem Problem der Verspätungen wird zum Beispiel dadurch beizukommen versucht, dass der letzte Flug aus Frankfurt inzwischen geplant um 22:20 Uhr landet. Die Fluglärmschutzkommission behält die Entwicklungen kritisch im Auge.
Der Flughafen arbeitet seit 2021 klimaneutral und will bis 2025 keine CO2 mehr ausstoßen. Unter dem Projektnahmen „Net Zero 35“ plant der Flughafen den Windpark Heidmoor mit bis zu sechs Windrädern in Kaltenkirchen. Diese sollen 100GWh Strom im Jahr produzieren. Habersaat: „Die Klimaneutralität gilt allerdings ausschließlich für den Bodenbetrieb und hat mit den Flügen nichts zu tun.“ Die Airlines streben eine Klimaneutralität bis 2050 an, aber noch fehlt die dafür notwendige Technik. Airbus plant, bis 2035 das erste Wasserstoffflugzeug kommerziell im Einsatz zu haben.
Material:
Präsentation des Flughafens im Ausschuss:
https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/umdrucke/02200/umdruck-20-02299.pdf
Kleine Anfrage: Fluglärmbelastung im Kreis Stormarn
https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/00200/drucksache-20-00200.pdf