Wir entwickeln die Schule der Zukunft
Der Wechsel von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft bringt neue Herausforderungen für die Schulen mit sich. Schulen entwickeln sich zu Ganztagsschulen, die Inklusion bringt neue Verantwortung für alle Schülerinnen und Schüler mit sich, die Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Die Zukunft ist ungewiss, und trotzdem wollen wir unsere Kinder so gut wie möglich darauf vorbereiten. Die „4Ks“ werden immer wichtiger: Kritisches Denken, Kreativität, Kooperationen und Kommunikation. Das muss sich auf die Pädagogik auswirken und auch auf das Aussehen unserer Schulen. Zeitgemäße Pädagogik braucht zeitgemäße Räume.“
Herr verzeih‘ ihnen, denn sie tun nicht, was sie wissen.
Stefan Niemann, Schulentwickler
Mit zahlreichen Expert*innen aus Wissenschaft, Architektur und Schulentwicklung hat die SPD-Landtagsfraktion bei einer Veranstaltung in Kiel Leitlinien für die Schule der Zukunft entwickelt. „Gerade die anwesenden Architekten haben uns vermittelt, dass Schulbau ein Thema ist, das ernst genommen werden müsse, dass Wertigkeit von Bildung an Wertigkeit der Schule erkennbar sein sollte. Und Beispiele aus Dänemark haben gezeigt, wie Schulen aussehen können.“
„Eine dänische Schule versteckt sich nicht.“
Julian Weyer, Architekt
Er glaube nicht, dass den Deutschen die Bildung ihrer Kinder weniger wert ist als den Dänen – auch wenn man das beim Blick auf manche Schule vermuten könne. Mit folgenden Leitlinien will Habersaat das zukünftig ändern:
- Lernen funktioniert dort besser, wo Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte, sich wohlfühlen.
- Auch große Schulen brauchen Kleinteiligkeit und unterschiedliche Lernumgebungen.
- Schulen sollen sich nicht verstecken, sondern Teil des Städtebaus sein.
- Schulen können das Leben im Stadtteil oder in der Gemeinde aufnehmen und mit ihrer Arbeit verknüpfen.
- Physische Aktivität lässt sich über Schulhof und Sporthalle hinaus in den Schulalltag einbauen.
- Schulentwicklung geht nur gemeinsam mit den Beteiligten. Eine „Phase 0“ muss jedem Schulbauvorhaben vorausgehen. Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern und Schulträger müssen sich gemeinsam über den Weg verständigen. Politik muss mit diesem Ergebnis verbindlich umgehen.
- Es braucht aber auch nach der Phase der Planung und des Baus ein Monitoring, um die guten Erfahrungen weiterzugeben und die Ursachen der fehlgeschlagenen Ansätze zu ergründen.
- Das alles gilt landesweit und wird nur zu realisieren sein, wenn das Land den Schulträgern dabei hilft.
„Landespolitik und Bildungsministerium müssen eine Idee haben, in welche Richtung es gehen soll“, ist sich der gelernte Lehrer Martin Habersaat sicher.
Auf diesen Seiten wird in erster Linie unsere Fachveranstaltung vom 6. November 2021 dokumentiert. Aktuelle Meldungen zum Thema #SchulederZukunftSH finden sich hier: