Eine Session mit konstruktiver und lebhafter Diskussion: Einzelne Schulen in Schleswig-Holstein haben die Corona-Pandemie erfolgreich genutzt, um sich digital stark weiterzuentwickeln. Andere Schulen sehen momentan eher eine Belastung durch zusätzliche Verwaltungsaufgaben als neue pädagogische Chancen. Technik in Schulen muss reibungslos funktionieren, damit sich Lehrkräfte didaktischen Neuerungen überhaupt widmen können. Die Herausforderungen der Digitalisierung sind technisch und organisatorisch komplex für einzelne Schulen und Schulträger, weshalb diese Unterstützung brauchen. Das gilt umso mehr, als der Betrieb von IT immer anspruchsvoller wird. Neben entsprechendem IT-Fachpersonal muss auch geklärt sein, wie Pflege und Wartung auch wirtschaftlich tragbar gestaltet werden können. Die Anforderungen in Bezug auf IT-Sicherheit steigen und sind möglichst schon bei der Entwicklung von Anwendungen zu berücksichtigen. Dabei kann ein möglichst großer Informations- bzw. Betriebsverbund helfen.
In der Praxis wird IT gebraucht, die die Bedürfnisse von Schulträgern und des Bildungsministeriums sinnvoll miteinander verknüpft. Beispielsweise sind Datenbanken mit Schüler*innendaten und Datenbanken mit Lehrkräftedaten in Zusammenhang zu bringen, um bestmögliche Dienste zu entwickeln und bereitzustellen. Dies geht nur mit einer gemeinsamen technischen Architektur, die auch gemeinsam geplant werden sollte. Farina Steinert: „Hier könnte eine zentrale Dienstleisterin wie Dataport Brücken bauen, auch länderübergreifend.“
Einige Schulen stehen vor der Herausforderung, erst eine umfängliche Sanierung herbeiführen zu müssen, um Brandschutz und Elektrik auf den Stand zu bringen, der für eine zeitgemäße Digitalisierung der Schule erforderlich ist, vorher können Notebooks z.B. gar nicht angeschlossen werden, einzelne Kommunen können das allein kaum leisten. Thomas Losse-Müller: „Die Verantwortung für eine erfolgreiche Digitalisierung unserer Schulen liegt beim Land. Zu vieles wurde in den vergangenen fünf Jahren dem Zufall überlassen.“
Thomas Losse-Müller, Farina Steinert:
Staat, Schule und Digitalisierung
Thomas Losse-Müller
Volkswirt, Chef der Staatskanzlei a.D., designierter Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein zur Landtagswahl am 8. Mai 2022
Farina Steinert
Abteilungsleitung Lösungen Bildungswesen bei dataport